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Der Unterschied zwischen klassischen und Ajax-Webanwendungen

Der Unterschied zwischen klassischen und Ajax-Webanwendungen

10. September 2014 Kommentare deaktiviert für Der Unterschied zwischen klassischen und Ajax-Webanwendungen

Bei klassischen Webanwendungen muss bei jeder Änderung oder Aktion des Benutzers die Webseite komplett neu geladen werden. Das heißt: der Server schickt die neuen aktualisierten Daten an den Browser zurück, sobald eine HTTP-Verbindung aufgebaut wurde. Wenn für die gleiche Anwendung Ajax eingesetzt wird, muss nur ein kleiner Teil der Website neu geladen werden. Mit Ajax erfolgt die Datenübertragung zwischen Browser und Server asynchron. HTTP-Anfragen werden durchgeführt während eine HTML-Seite angezeigt wird. Die Seite wird dabei nicht verändert und auch nicht komplett neu geladen.

Auf folgenden Web-Techniken basiert eine Ajax-Anwendung:

• HTML oder XHTML

• Document Object Modell (DOM) für die Repräsentation von Daten oder Inhalten

• JavaScript für die Manipulation des DOM und die dynamische Darstellung der Inhalte. Zwischen einzelnen
Komponenten dient JavaScript auch als Schnittstelle

• XMLHttpRequest-Objekt ermöglicht den Austausch von Daten auf asynchroner Basis mit dem Webserver

• On-Demand JavaScript ist eine andere Transportmethode. Eine JavaScript-Datei wird damit per DOM-Manipulation angefordert

Ansätze für den Aufruf von Ressourcen und Funktionen bzw. Methoden:

• REST für den Aufruf mittels klassischer HTTP-Techniken

• SOAP für die Übertragung von Parametern und Methodenname als XML-Dokument

Verfahren die sich bei der asynchronen Datenübertragung etabliert haben:

• REST-ähnliche Verfahren die Nutzdaten in Textform übertragen

• JSON – ein textbasiertes Format für Daten und Objekte das auf JavaScript zugeschnitten ist

• Verschiedene proprietäre XML-Formate

• SOAP – Protokoll für Webservices das als Austauschformat meistens XML verwendet

Webtechnologien die im Zusammenhang mit Ajax-Anwendungen eingesetzt werden, ursächlich jedoch keinen Zusammenhang mit Ajax haben:

• CSS für die Formatierung einer Website

• XSLT für die Datentransformation

Besucher von Webseiten die AJAX-Technologien einsetzen empfinden diese meistens als schneller und dynamischer. Zudem haben Besucher häufig das Gefühl die Anwendung würde vollständig auf ihrem Rechner laufen. Bei einer traditionellen Webanwendung wird der Prozessfluss durch die zustandslose Natur einer HTTP-Anfrage bestimmt. Bei jeder Benutzeraktion wird eine zugehörige Anfrage an den Server gerichtet. Wenn sich die Antwort verzögert oder ganz ausbleibt entstehen längere Wartezeiten oder gar Brüche im Ablauf der Anwendung. Die Benutzer einer traditionellen Webanwendung erkennen daran, dass diese auf mehrere Bereiche verteilt wurde. Mit der Ajax-Programmiertechnik wird dieser Umstand transparenter und fehlertoleranter gestaltet.

Wie funktionieren klassische Webanwendungen?

Webanwendungen übermitteln traditionell Formulare an einen Webserver, die der Benutzer zuvor ausgefüllt hat. Als Antwort schickt der Webserver dem Browser des Nutzers eine neu generierte Webseite entsprechend den vorher übermittelten Daten. Bei jeder Anfrage des Benutzers muss der Webserver eine neue Webseite erzeugen und übermitteln. Das hat zur Folge, dass dem Benutzer die Anwendung als träge und wenig intuitiv erscheint.

Wie funktionieren Ajax-Webanwendungen?

Ajax-Anwendungen hingegen schicken Anfragen an den Server und fordern nur Daten an die wirklich benötigt werden. Dafür wird ein Webservice in den Varianten REST oder SOAP aufgerufen. Da der Aufruf als asynchrone Kommunikation erfolgt kann der User mit der Oberfläche weiter interagieren. Sobald die Daten fertig geladen sind wird eine vorher benannte JavaScript-Funktion aufgerufen, die dann die Daten in die Webseite einbindet. Das Ergebnis von Ajax-Anwendungen ist eine Benutzeroberfläche die auf Benutzereingaben schneller reagiert, als es bei klassischen Webanwendungen der Fall ist. Grund für dieses veränderte Verhalten ist: Zwischen Webbrowser und Webserver müssen wesentlich weniger Daten ausgetauscht werden, weil das Laden der Daten asynchron erfolgt. Da zahlreiche Verarbeitungsschritte clientseitig getätigt werden können wird außerdem die Server-Last reduziert.

Ajax-Anwendungen sind frei zugänglich und werden von Webbrowsern, die auch JavaScript unterstützen, unabhängig vom Betriebssystem unterstützt. Es wird kein Browser-Plugin benötigt, was allerdings voraussetzt, dass die JavaScript-Unterstützung nicht deaktiviert ist.

Bildquelle: © Tony Hegewald / pixelio.de